Liebe Freundinnen und Freunde, leider liegen Freude und Trauer sehr eng beieinander.
Die Deutsch-Finnische Gesellschaft NRW e.V. trauert um ihr langjähriges Vorstandsmitglied Klaus Walter.
Klaus H. Walter ist tot. Geboren am 25. Mai 1954 in der Nähe von Mannheim, verstarb er am 17. Oktober um die Mittagszeit. An seiner Seite waren Frau Julia und Sohn Niko. Er sei friedlich eingeschlafen, berichten beide, und er habe „seinen letzten Atemzug in dem Wissen getan, dass er von lieben Menschen umgeben war“.
Was bleibt von ihm?
Er hat sich uneigennützig und engagiert für Menschen eingesetzt, die in seinen Augen unterdrückt wurden. Auch beruflich hat er sich der großen Bewegung angeschlossen, für die Rechte von Minderheiten, von Völkern, die überfallen wurden oder bedroht wurden. Oder im eigenen Land nicht sicher vor Verfolgung, Terror und Mord waren. Taiwan, die Ukraine, Länder der Dritten Welt und des globalen Südens galten seine Sympathie und sein Einsatz.
Der Verfasser dieser Zeilen hat sechs spannende Jahre lang eng mit Klaus zusammenarbeiten dürfen. Das, was ich in den folgenden Absätzen von anderen zitiere, ist vollinhaltlich meine Meinung.
Seija Winkler, langjährige stellvertretende Vorsitzende der DFG Nordrhein-Westfalen, beschreibt ihn als sehr großzügigen Menschen, der alle Pläne, die in der gemeinsamen Zeit entwickelt und umgesetzt wurden, sehr konstruktiv begleitete. Klaus habe „nie nein gesagt“, sondern immer nach Wegen der Finanzierung gesucht, mit denen anspruchsvolle und weit über den Rahmen der DFG ausstrahlende Veranstaltungen möglich gemacht werden konnten. 2016 trat er, als die personelle Situation sehr eng war, trotz Krankheit wieder für zwei Jahre als Herr über die Finanzen an, bis die Krankheit ihn zum Rückzug zwang. Wieder und wieder half er im Landesverband aus. Unvergessen ist seine Zeit als Kassenprüfer der Bundes-DFG.
„Ein liebenswerter Mensch, freundlich und ausgeglichen, trotz seiner Krankheit. Ich habe ihn bewundert.“ So charakterisiert ihn die Vorsitzende der nordrhein-westfälischen DFG, Elfi Heua: „Man konnte sich auf ihn verlassen, ich habe mich auf seine langjährige Erfahrung verlassen. Klaus stand mir mit allem zur Verfügung. Wenn ich verschiedentlich gefragt habe, zahlt das die DFG, oder ist das nach der Satzung, kam immer eine souveräne Erklärung, nie belehrend oder genervt.“
Er war auch ein Familienmensch, seiner ersten Frau Lea, einer Finnin, und seiner zweiten Frau Julia, einer Ukrainerin, ein rücksichtsvoller und besorgter Gatte, seinen Kindern Niko und Tomi ein lieber Vater.
Wer Klaus googelt, trifft im Internet auf einen Buchbeitrag über die etwas in Vergessenheit geratene „Colonia Dignidad“ („Deutsches Mustergut in Chile – ein Folterlager“). Der langjährige Amnesty-International-Mitarbeiter legt den Finger in die noch nicht geschlossene Wunde und prangerte bedeutende Politiker der Bundesrepublik an.
Christiane Arndt aus Bonn hat ihn in seiner Finnland-Nähe begleitet. Sie schreibt: „Klaus war quasi mein Ziehvater, als ich 1995 in die DFG eintrat. Schnell wurde ich Kassenprüfer der DFG Bonn e. V. und prüfte Klaus als Schatzmeister (nie Beanstandungen, große Transparenz, immer für Erklärungen bereit, nie genervt, bei Nachfragen). Als er Schatzmeister bei der DFG NRW wurde, wurde ich seine Nachfolgerin in Bonn und arbeite bis heute mit seinen Excel-Tabellen. Er war ein sehr gerecht fühlender Mensch, der sich mit viel persönlichem Engagement für ungerecht behandelte Menschen eingesetzt und uneingeschränkt für die Völkerverständigung gearbeitet hat.“ Was kann man Schöneres über einen Menschen sagen?
Matthias Dohmen