Partnerstädte

 

 
Finnische Stadt Deutsche Stadt seit DFG Referenz/Zuständigkeit
       
Hattula Dortmund-Wickede 1987 DFG-NRW Bochum-Witten
Hämeenlinna Warstein 2004 DFG-NRW Hagen-Siegen 
      [ siehe Europa Gymnasium Warstein ]
Kokkola Ratingen 1989 DFG-NRW Düsseldorf
Kuopio Castrop-Rauxel 1965 DFG-NRW Castrop-Rauxel
Kouvola Mülheim an der Ruhr 1972 DFG-NRW Essen
Leppävirta Schwerte 1992 DFG-NRW Hagen-Siegen
      [siehe Arbeitskreis Schwerte-Leppävirta]
Oulu Leverkusen 1968 DFG-NRW Leverkusen
Jakobstad (Pietarsaari) Bünde 1978 [ DFG Westfalen/Lippe ]
Savonlinna Detmold 2004 [ DFG Westfalen/Lippe ]
Tampere Essen 1960 DFG-NRW Essen
Turku Köln 1967 [ DFG in Köln e.V. ]
Viitasaari Schlangen 2008 [ DFG Westfalen/Lippe ]

 

 

 


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Städtepartnerschaft mit Hattula

Seit 1987 besteht eine Städtepartnerschaft mit Hattula

Es begann alles mit Pfarrer Diestelhorst und seiner Frau

Begonnen hatte alles dank der privaten Kontakte von Gemeindepfarrer Christoph Diestelhorst, der mit einer Finnin verheiratet ist, in die Kommunalgemeinde Hattula, 100 Kilometer nördlich der Hauptstadt Helsinki gelegen. 1986 entstand so in der Evangelischen Gemeinde Wickede die Idee des „Kontrastprogramms“ zum Südeuropa-Urlaub, einer internationalen Begegnung deutscher und finnischer Jugendlicher. Gemeinsam mit dem Jugend- und Freizeitbüro Hattulas wurde die Arbeit aufgenommen.

Seit 1987, seit 25 Jahren also, findet die Begegnung nun jährlich abwechselnd in Finnland und in Deutschland statt. Stets sind die Jugendlichen im Rahmen von Vorbereitungstreffen aktiv an der Programmplanung beteiligt, stets sind sie beim Austausch die ersten Tage in einem Freizeitheim (nahezu) unter sich. Beim folgenden Aufenthalt in Gastfamilien erleben die jugendlichen Gäste dann jeweils hautnah den Lebensstil der Gastgeber.


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Städtepartnerschaft mit Hämeenlinna

Seit 2004 besteht eine Partnerschaft zwischen dem Gymnasium der Stadt Warstein und Partnern in Hämeenlinna.

Nachdem der seit über 25 Jahren stattgefundene jährliche Schüleraustausch mit der Calder High School in Hebden Bridge aufgrund einer Neuorientierung der englischen Schule (Technical College) zum Erliegen kam, wurde der Austausch nach Hämeenlinna / Finnland unter dem Titel „English as a World Language“ initiiert. Dieser Austausch findet in der 9.bzw. 10  Klasse statt und wird seinem Titel Jahr für Jahr gerecht: aufgrund der guten Englischkenntnisse, aber auch die mentalitätsbedingte Zurückhaltung der Finnen beim Sprechen der deutschen Sprache sind die deutschen Schülerinnen und Schüler gezwungen, mit ihren Gastgebern bzw. Gastschülern auf Englisch zu kommunizieren. Gleichzeitig erfahren sie, dass die Kenntnis der englischen Sprache ihnen erlaubt, eine ihnen fremde Kultur kennen zu lernen. Der Austausch erlaubt den deutschen Schülerinnen und Schülern auch, ein Land kennen zu lernen, in dem das Fernsehprogramm nicht synchronisiert ist und welches ohne Englischkenntnisse international nicht bestehen könnte. Zudem gewinnen sie einen Einblick in das durch die PISA –Studie bekannt gewordene finnische Schulsystem.

Der Finnlandaustausch soll ggf. durch eine Brieffreundschaft mit finnischen Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und 6 erweitert werden. Im Idealfall bereitet dies auf ein Treffen der Brieffreunde / -freundinnen in der Klasse 9 vor. Aufgewertet wird der Austausch durch gemeinsames projektorientiertes Arbeiten, indem z.B. in gemischten Kleingruppen ein kulinarischer Abend für alle vorbereitet wird und sich mit Powerpoint-Präsentationen auf humorvolle Art und Weise mit landestypischen Vorurteilen auseinandergesetzt wird.   .


 

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Städtepartnerschaft mit Kokkola

Kokkola liegt an der Westküste Finnlands am Bottnischen Meerbusen. Die Entfernung zum Polarkreis ist genau so groß wie zur Hauptstadt Helsinki. Von den 47.000 Einwohnern sprechen 84 % finnisch und 14% schwedisch.

Geschichte und Entwicklung unserer Partnerstadt
Unsere Partnerstadt Kokkola wurde am 7. September 1620 von dem schwedischen König Gustav Adolf II. gegründet und ist damit eine der ältesten Städte Finnlands. Als Stadt der Seefahrer erhielt Kokkola 1765 die Rechte zur Durchführung des Außenhandels. Danach erlebte Kokkola eine bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts andauernde Blütezeit. Anders Chydenius (1729 – 1803), Pfarrer in Kokkola und Staatsmann, war einer der ersten Vertreter des Liberalismus in Europa und ein Kämpfer für Demokratie, Gleichberechtigung und Menschenrechte. Er hatte maßgeblichen Einfluss auf die positive Entwicklung der Stadt. Kokkolas Universität ist nach ihm benannt.
Seit Jahrhunderten und bis heute spielt der Schiffsbau in Kokkola eine große Rolle. Früher wurden mit dem in der Region produzierten und exportierten Teer die Boote wasserdicht gemacht. Seit dem Beginn der Industrialisierung siedelten sich viele Betriebe aus den Bereichen der Metall- und Chemieindustrie, des Maschinenbaus, der Kunststoffverarbeitung sowie der Düngemittelherstellung an. Nach wie vor spielt die Landwirtschaft eine große Rolle. Außerdem ist Kokkola heute eine Stadt des Handels und der Dienstleistungen sowie der Ausbildung und Forschung. Der Hafen von Kokkola ist einer der größten Finnlands.

Kultur, Freizeit und Tourismus
Kokkola bietet in den Bereichen Kunst, Musik, Tanz und Theater ein vielfältiges kulturelles Angebot. Es verfügt über ein eigenes Opernhaus. Über das Jahr verteilt gibt es mehrere große Veranstaltungen und Festivals. Unsere finnische Partnerstadt ist außerdem als Sportstadt mit einem breiten Spektrum an Aktivitäten bekannt. Natürlich ist Wassersport eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Etliche Kleinboothäfen für Motor- und Segelboote stehen zur Verfügung. Mehrere Badestrände am Bottnischen Meerbusen laden zudem zum Faulenzen ein. Im Winter spielt man Eishockey und im Sommer Fußball. Höhepunkt eines jeden Sportjahres ist der Kokkola-Cup, eine internationale Juniorenfußballbegegnung, zu dem sich jährlich tausende Kicker und Fans aus verschiedenen Ländern versammeln.
Die bunten Holzhäuser der Altstadt Neristan laden zu einem gemütlichen Spaziergang ein. In diesem historischen Kern der Stadt Kokkola findet man gemütliche Cafés, Restaurants und kleine Läden. Einen Besuch lohnen die zahlreichen Museen von Kokkola, wie das Stadtmuseum Jakobstad oder das arktische Museum Nanoq. Ein beliebtes Ausflugsziel ist die Leuchtturminsel Tankar, auf der es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Die einzigartige Vegetation und die Vogelvielfalt erfreuen Naturfreunde. Die Schärenlandschaft Kokkola-Pietarsaari kann mit Ausflugsschiffen oder dem eigenen Segelboot erkundet werden. Wer wasserscheu ist, kann auf die zahlreichen Rad-, Wander- und Reitwege ausweichen.
Jedes Jahr am letzten Wochenende im August werden die Kokkolan Venetsialaiset (Venezianische Nächte) und damit das Ende der Sommerperiode gefeiert. Zahlreiche Lichter schmücken zu dieser Zeit die Strände. Das Rahmenprogramm bietet Theateraufführungen und Konzerte. Höhepunkt ist ein buntes Feuerwerk. Im Winter locken Eislaufstrecken und Langlaufloipen. Ganz Mutige können sich nach einem Saunabesuch beim Eislochbaden abkühlen. Außerdem werden Ausflüge in die Umgebung mit Hundeschlitten angeboten.

Entstehung und Bedeutung der Partnerschaft
Seit 1981 bestehen Kontakte zu Kokkola. Die offizielle Städtepartnerschaft wurde 1989 begründet. Zahlreiche Heimat-, Sport-, Wander- und Gesangsvereine haben seitdem Kontakte geknüpft. Regelmäßig besuchen Gruppen beider Städte die jeweilige Partnerstadt.
Die Kokkolastraße in Ratingen Ost erinnert an die Städtepartnerschaft.

Aktivitäten
2007 musizierten insgesamt 34 Musikschüler aus Kokkola im Rahmen des Ratinger Jugendkulturjahres gemeinsam mit Jugendlichen aus Ratingen und der russischen Partnerstadt Gagarin im Internationalen Jugendblasorchester. Das Projekt wurde von der Europäischen Union gefördert. Bei einem der größten internationalen Jugendfußballturniere, dem Kokkola-Cup, nahm 2008 zum ersten Mal auch eine Auswahl Ratingens teil. Mit einer großen Gruppe war Kokkola im März 2010 bei der Internationalen Frauenkonferenz in Ratingen vertreten. Im August 2013 zeigten sich Gäste aus Kokkola beeindruckt vom Ratinger Schützenfest. Der Chor I.S.K.U. hat bereits dreimal Ratingen für mehrere Auftritte besucht, zuletzt auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde im Dezember 2013.
Im Jahre 2014 wurde das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft in beiden Städten würdig gefeiert. Ein Holzbläser-Ensemble des Keskipohjanmaan Konservatio Kokkola sorgte gemeinsam mit dem Jugendblasorchester der Städtischen Musikschule Ratingen im Rahmen eines Festaktes im Stadttheater Ratingen für einen harmonischen Auftritt (weitere Informationen). Im Gegenzug spielte das Jugendsinfonieorchester der Städtischen Musikschule Ratingen in einer Festveranstaltung in Kokkola (weitere Informationen). Im Jubiläumsjahr wurden auch erste Schritte für den Austausch zwischen den Berufsbildenden Schulen der beiden Städte unternommen. Die Stadt Kokkola nahm für ein Wochenende mit nordischen Weihnachtsartikeln an dem Ratinger Weihnachtsmarkt teil und die Arbeitsbesuche der Feuerwehr und Wirtschaftsförderung Kokkola rundeten das Festjahr ab.
In der Zeit vom 31. Juli bis 8. August 2015 nahmen sechs Jugendliche mit zwei Betreuern aus der Partnerstadt Kokkola an der Internationalen Jugendbegegnung 2015 in Ratingen teil. Aus den Partnerstädten Gagarin (RU), Le Quesnoy, Maubeuge (F), Kokkola (FI) und Wuxi/Huishan (CN) und aus Ratingen waren insgesamt 36 Jungen und Mädchen und 12 Betreuer zu einem Exchange Film Camp in der Ratinger Jugendherberge zusammengekommen. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurde der Film „The followship of a coin“ gedreht und bei der Abschiedsveranstaltung (weitere Informationen) uraufgeführt.
Im Dezember 2016 beteiligte sich die Stadt Ratingen am Weihnachtsmarkt in Kokkola mit einem Stand und präsentierte dort Ratinger Kunsthandwerk.

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Städtepartnerschaft mit Kuopio

Kuopio ist mit ca. 96.800 Einwohnern Verwaltungssitz der Landschaft Nordsavo und Universitätsstadt im Saimaa-Seengebiet gelegen und erhielt 1782 ihre Stadtrechte.
Marktplatz der Stadt Kuopio. Die Stadt ist heute eine junge, moderne und aktive Stadt mit wachsenden, dynamischen und bedeutenden Know-How-Zentren; außerdem wichtiges Handelszentrum für Ostfinnland mit Metall-, Holzverarbeitungs- und Lebensmittelindustrie, mit eigenem Flughafen und guten Verkehrsverbindungen.

Rund um die Universität und die Fachhochschule Savonia befindet sich das international renommierte Wissenschaftszentrum Kuopion Tiedelaakso mit Forschungsinstituten der Medizin- und Umwelttechnologie, tierischen Biotechnologie sowie der Arzneimittelentwicklung. Auch haben sich entsprechende Unternehmen aus den Bereichen der Hochtechnologie dort angesiedelt.
Sie ist Sitz eines orthodoxen Erzbischofs sowie eines evangelisch-lutherischen Bischofs. Bedingt durch seine gute Lage – auf einer Halbinsel am Kallavesi-See – ist Kuopio eine beliebte Sommerhausregion, Wintersportort und beliebtes Ferienziel.Die angesehenen und internationalen Sport- und Kulturereignisse, das Orthodoxe Kirchenmuseum, der evangelisch-lutherische Dom, das Victor-Barsokewitsch-Fotografiezentrum, das Museumsviertel und der historische Marktplatz laden zu einem Besuch ein.

Trotz der größten Entfernung waren die städtepartnerschaftlichen Verbindungen zwischen Kuopio und Castrop-Rauxel in der Vergangenheit sehr intensiv. Dies beruhte sicherlich nicht zuletzt auf dem großen Reiz des Unbekannten.
So wurde 1983 in Castrop-Rauxel eine deutsch-finnische Gesellschaft gegründet und zwei Jahre später waren Kuopio und Castrop-Rauxel die Begründer des bis heute im 2-Jahres-Rhythmus stattfindenden Städtepartnerschaftskongresses in wechselnden finnischen und deutschen Kommunen.

Hauptaugenmerk wurde zu Beginn der Städtepartnerschaft auf das Kennenlernen, dieser für beide Seiten doch recht fremden Kulturen, gelegt. Zahlreiche Schülerbegegnungen und die Camps der Sportjugend fanden statt.
Kunstausstellungen, sportliche Wettkämpfe und musikalische Kulturereignisse sowie Besuche von offiziellen Vertretern und Wirtschaftsdelegationen bauten diese Freundschaft aus. Immer neue Initiativen und Wege einer möglichen Zusammenarbeit wurden erkundet und erfolgreich durchgeführt, wie in den vergangenen Jahren die Sprachkurse an der Sommer-Uni in Kuopio, die Teilnahme an Gesundheitsmessen und Praktikantenaufenthalte.

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Städtepartnerschaft mit Kouvola

Die Stadt Mülheim an der Ruhr pflegt seit dem Jahr 1972 eine Städtepartnerschaft zur Stadt Kuusankoski im südlichen Finnland. Seit dem 1. Januar 2009 bildet Kuusankoski gemeinsam mit der Stadt Kouvola und den kleineren Gemeinden Elimäki, Jaala, Valkela und Anjalankoski eine neue Gemeinde mit Namen Kouvola. Die bis dahin bestehende Partnerschaft zwischen Mülheim an der Ruhr und Kuusankoski wurde daher aus formalen Gründen mit Ablauf des 31. Dezember 2008 zunächst beendet. Am 20. April 2009 wurde dann im Stadtparlament der neuen Stadt Kouvola die Entscheidung getroffen, dass von den über 20 bislang durch die einzelnen finnischen Gemeinden gepflegten Städtepartnerschaften nur noch drei offizielle Partnerschaften auf die „Großgemeinde“ Kouvola übertragen werden. „Neben Balatonfüred in Ungarn und Vologda in Russland ist Mülheim die dritte Stadt, die nun eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Kouvola hat,“ freute sich die damalige Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld. „Freundschaften kann man nicht kündigen, sagt man in Finnland“, beruhigte Lauri Lamminmäki, das nun neugewählte Stadtoberhaupt der Stadt Kouvola, bereits im September 2008 die Teilnehmenden des neunten Kongresses der Deutsch-Finnischen Partnerkommunen in der Stadthalle Mülheim. Die Stadt Mülheim wurde auf eine harte Probe gestellt, da der Entscheidungsprozess, welche Städte künftig eine Partnerschaft zur neuen Stadt Kouvola haben werden, lange Zeit in Anspruch nahm. Auch hier bewahrheitete sich der Satz von Lamminmäki: „Antworten könnten daher länger dauern“. Kouvola liegt etwa 140 Kilometer nordöstlich von Helsinki am Fluss Kymi. Die Stadt ist die führende Papierindustriestadt Europas. Jedes Jahr werden dort etwa 800.000 Tonnen Feinpapier produziert. Sehenswert sind das Rathaus, die Evangelisch-Lutherische Kirche und das Museumsgelände von Kettumäki in der Nähe des Stadtzentrums. In der Umgebung findet man naturbelassene Gebiete, die sich ausgezeichnet für Wanderungen eignen. Der fischreiche Fluss Kymi bietet vielseitige Freizeitmöglichkeiten.

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Städtepartnerschaft mit Leppävirta


Im Juni 1984 fanden die ersten Kontakte mit Leppävirta durch die Klassenfahrt der Klasse 9a des Friedrich- Bährens- Gymnasiums unter Leitung des Klassenlehrers Erich Stracke statt.
 
Besuche und Gegenbesuche von Schülern, Sportlern und Familien führten bereits 1986 in Schwerte zur Gründung eines Arbeitskreises (AK) für eine Partnerschaft.
 
Nach langen und intensiven Bemühungen des Arbeitskreises und Schwerter Finnlandfreunde wird am 5. Februar 1992 die offizielle Gründung der Partnerschaft mit Leppävirta in Schwerte besiegelt.
 
Begründer der Partnerschaft:
Leppävirta: Vainö Eskelinen, gest. 1991
Schwerte:   Erich Stracke,     gest. 1988.
 
Land und Region
Leppävirta ist eine typische Landgemeinde mit ca. 11.600 Einwohnern (davon ca. 8.000 Ein­wohner im Kirchdorf) mitten in der Provinz Savo im Saimaa-Gebiet.
 
Unsere Partnerstadt Leppävirta ist auf einem Harju, einem Landrücken, inmitten der finnischen Seenplatte gelegen. Sie gehört zum Verwaltungsbezirk Kuopio in der Provinz Savo. Als Savolainen fühlen sich auch die Bewohner und Savo ist der gesprochene Dialekt, den aber sicher nur ein Finne heraushören kann. Von Süden kommend führt die alte Eismeerstraße, die heutige Fernstr.5, direkt an Leppävirta vorbei. Von Westen nach Osten verläuft die Straße 534 durch den Ort und streift die Straße 23.Leppävirta ist eine flächenmäßig sehr große Gemeinde, zu der u.a. auch die Orte Sorsakoski und Kotalahti gehören. Die Hälfte des Stadtgebietes ist mit Wasser bedeckt. Ein Teil des Ortes liegt auf der Insel Soisalo.
 
Das Kirchdorf am „Erlenfluss = Leppävirta“ wurde 1639 gegründet. Ein wichtiger Verkehrsweg vom Saimaa -See zum Kalavesi-See wurde geplant und ausgebaut. Die Stromschnellen wurden durch den Konuskanal überwunden. Seeschiffe befahren diesen Kanal von Viipuri an der Ostsee, heute Vyborg, Russland, nach Kuopio. Über den Kanal führt in Leppävirta auch die höchste Brücke Finnlands. Mit kleineren Schiffen kann man quer durchs Land bis nach Oulu am Bottnischen Meerbusen fahren.
 
Die weitgehend durch Bäume verdeckte Stadt wird durch die, auf dem Kirchberg gelegene, große Kirche überragt und ist ein weit sichtbares Wahrzeichen von Leppävirta. Die Kirche wurde 1841 – 61 von dem deutschen Architekten Engel – mit ursprünglich 3300 Sitzplätzen – erbaut. Einige Vorgängerkirchen waren zuvor durch Blitzeinschlag abgebrannt. Rund um die Kirche sind heute die gesamte Stadtverwaltung, Schulen, Hotel, Krankenhaus, Sportstädten, Altenheime, Kindergärten etc. angesiedelt. Die Gemeinde zählt heute ca. 12 000 Einwohner auf einer Fläche von etwa 40 x 60 km. 8000 Menschen leben im Kirchdorf selbst.
 
Lebensgrundlage war in der Vergangenheit Köhlerwirtschaft, Transport und Landwirtschaft. Dazu sind später Holzwirtschaft, Erdbeeranbau, Bergbau (Nickelmine) und Edelstahlindustrie gekommen. Heute haben sich viele Hightech Betriebe wie Steuerungselektronik, Lichtleitsysteme, Logistikbetriebe u. a. angesiedelt. Auch die Tourismusbranche hat sich stark entwickelt. Campingplätze, Golfplatz, Kanufahrten, Quad- u.  Motorschlittenfahrten und Wege, Tennis-, Eishalle, Reitwege, Tanzflächen im Freien, Jachthafenservices, beleuchtete Skilanglaufloipen, Wanderwege, Binnengewässerkreuzfahrten, Kurhotel, Ferien auf dem Bauernhof und in  Hütten, Hallenbad u. Reithalle werden angeboten. Die neueste Attraktion: ist ein unterirdisches Skilanglauf- und Biathlon- Zentrum, indem man ganzjährlich trainieren kann und eine große Sport- und Eventhalle für 3000 Besucher.
 
Kulturell hat Leppävirta Einwohnern und Gästen ganzjährlich viele Attraktionen zu bieten: Volksskilauf und Wettkampf, Eis-Trabrennen, Leichtathletik-Wettbewerbe, Leppävirta-Tage – Volksfest, Mittsommernachtsfest, Ruderregatta, Motorbootrennen, Sommertheater, Kunstausstellungen, Kunstfreizeiten, Musikcamp, Angelwettbewerb u. V. m…  Die Veranstaltungen im Sommer wie im Winter führen Teilnehmer aus ganz Finnland und dem Ausland nach Leppävirta. Viele Schwerter Bürger haben bisher auch teilnehmen und teilhaben können.
 
Historie der Partnerschaft
1984 wurden die ersten Kontakte mit Leppävirta in Finnland von der damaligen Klasse 9a des Friedrich-Bährens-Gymnasiums geknüpft. Durch die Initiative der Schüler und ihres engagier­ten Lehrers, Herrn Erich Stracke, entwickelten sich die ersten Freundschaften. Jährlich fanden Begegnungen von Jugend- und Familiengruppen, mit 30 bis 50 Teilnehmern, in Schwerte und Leppävirta statt.
Während in den ersten zwei Jahren der Begegnungen die Gäste in Schwerter Familien unterge­bracht waren, wurden in Leppävirta die Besucher auf dem Campingplatz in Blockhütten oder in einem Jugendgästehaus untergebracht. Für die Finnen war eine Unterbringung von ausländischen Gästen in Familien völlig undenkbar und unbekannt. Man hatte Hemmungen, die Gäste aus Deutschland in den eigenen Wohnungen unterzubringen. Die Finnen, die aus Schwerte zurückkamen und zuhause begeistert von den deutschen Familien berichteten, die sie privat aufgenommen hatten, luden aber bei Gegenbesuchen bereits ihre neuen deutschen Freunde in ihre Familien ein.
Inzwischen ist die Familienunterbringung in Leppävirta eine Selbstverständlichkeit und von allen Finnlandfahrern wird die finnische Gastfreundschaft hoch gelobt. Zahlreiche Freundschaften wurden geschlossen und auch außerhalb der jährlich angebotenen Gruppenfahrten finden gegenseitige Besuche statt.
1986 schlug Erich Stracke in Leppävirta vor, eine offizielle Partnerschaft mit Schwerte anzu­streben. Dieser Zeitpunkt erschien den Ratsvertretern in Leppävirta aber zu früh. Als Vorausset­zung für eine Partnerschaft sah man feste freundschaftliche Kontakte zwischen der Bevölke­rung von Schwerte und Leppävirta an. Nicht vom Rat, sondern von der Bevölkerung sollte der Wunsch nach einer offiziellen Freundschaft ausgehen.
Nachdem 1988 auch in Leppävirta ein Arbeitskreis gegründet worden war, wurde im Sommer 1989 der Wunsch nach einer offiziellen Partnerschaft mit Schwerte an den Rat und die Verwal­tung von Leppävirta herangetragen.
Durch gegenseitige Besuche von kompetenten Delegationen in Schwerte und Leppävirta wur­den 1991 die Voraussetzungen für die Begründung einer Partnerschaft geschaffen. Nach Zu­stimmung der Bürgervertretungen beider Gemeinden und Paraphierung eines Vertrages wurde am 5. Februar 1992 in Schwerte die Partnerschaftsurkunde vom Ratsvorsitzenden Paavo Kokkonen und Stadtdirektor Jussi Huttunen aus Leppävirta sowie vom Bürgermeister Werner Steinern und Stadtdirektor Ernst D. Schmerbeck aus Schwerte unterzeichnet.
 
Inzwischen ist, nach mehr als 25 Jahren, eine rege freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden Kommunen gewachsen.  Gegenseitige Besuche und Konsultationen der Bürgermeister und Gemeindevertreter finden in regelmäßigen Abständen statt, aber wichtiger ist der Kontakt der Bürger aus beiden Städten. Schwerter Bürger verbringen in Leppävirta ihren Urlaub und einige haben dort sogar Grund und Boden erworben und ihr festes Feriendomizil. Wesentlich für die ständige Regeneration der Beziehung ist der jährliche Schülerbesuch von ca. 30 Schülern und 10 Lehr- und Begleitpersonen abwechselnd in die eine und die andere Richtung. Alle werden dabei in Familien untergebracht. Hotels werden praktisch nicht benötigt.
 Wichtig für die Pflege der Beziehung ist auch der Austausch von Praktikanten und Studenten, die für eine längere Zeit die Partnerstädte besuchen und somit einen tieferen Einblick in Kultur und Alltagsleben gewinnen. Aber auch größere Gruppen wie Kirchenchor, Männerchor, Familien- Fahrten mit ca. 20 -30 Personen finden jährlich wechselweise in beide Richtungen statt. Sportvereine nutzen die guten Möglichkeiten zum Training, die unsere Partnerstadt bietet. Verständigungsprobleme gibt es praktisch nicht. Die junge Generation auf beiden Seiten verständigt sich englisch. Viele Schüler in Leppävirta lernen Deutsch als 2. Fremdsprache, auch ein Resultat der Städtepartnerschaft. Aber auch die Kriegsgeneration spricht vielfach unsere Sprache. Das Dolmetschen ist jedoch eine Einbahnstraße, da sich bei uns fast niemand an das Finnische heranwagt. Hilfreich sind uns die in Schwerte lebenden Finninen, die sich in die Partnerschaftsarbeit einbringen und gute Botschafter ihres Landes sind.  Der Partnerschaftskreis Leppävirta ist sehr locker und offen gebunden. Eine Mitgliedschaftserklärung gibt es nicht Das Bindemittel ist die Liebe zu Land und Menschen. Es finden jährlich etwa 2-3 Informations- und Organisationsveranstaltungen statt, in dem die Vorsitzende, Frau Siegrid Mexner, über Ereignisse, Planung und Vorhaben berichtet und berät.
Eine besondere Veranstaltung ist das immer gut besuchte Jahresabschlusskonzert am letzten Freitag im November im Bürgersaal des Rathauses. Seit nunmehr über 25 Jahren haben wir finnische Künstler der Umgebung zu Gast, um finnische Kultur zu erleben. In den letzten Jahren besuchen uns nun regelmäßig die verschiedensten Musiker aus Leppävirta, um bei uns und mit uns zu konzertieren. Aber auch Schwerter Chöre und die Musikschule leisten hierzu ihren Beitrag. Die vielen Finnlandfreunde lassen es sich nicht nehmen, ein finnisches Buffet zu füllen und wieder abzuräumen.
Unsere finnischen Musiker präsentieren sich dann auch auf dem Weihnachtmarkt Bürger für Bürger und in der St. Viktorkirche zum Advents-Sonntagsgottesdienst.
 
Die vielfältigen Besuche sind natürlich durch die besseren Reisemöglichkeiten per Flugzeug möglich geworden, so dass Finnland nicht mehr so weit weg ist wie es früher einmal war. Die Mitgliedschaft in der EU und der € haben zu einer Angleichung des Lebensstiles geführt.
 
Wir hoffen, dass sich dieser Prozess und die Freundschaften weiter fortsetzen.
 
Der Arbeitskreis in Schwerte ist Mitglied der Deutsch-Finnischen Gesellschaft und bemüht sich um sportliche, kulturelle und musische Kontakte. Zahlreiche Verbindungen zwischen Schulen, der Kantorei St. Victor, dem Hegering und Schwerter Sportvereinen zeugen von einem lebhaften Austausch zwischen Leppävirta und Schwerte.
 
Der Gründungsvater dieser Partnerschaft, Erich Stracke, führte von 1984 bis 1988 den Arbeitskreis. Nach seinem Tode 1988 übernahm Frau Siegrid Mexner die Leitung des Arbeitskreises. 1999 ist Frau Siegrid Mexner für ihre Verdienste um die Partnerschaft als bisher einzige „Nichtfinnin“ in einem Festakt am Nationalfeiertag, 6.Dezember, mit dem „Leppävirta-Orden“ ausgezeichnet worden. In Leppävirta engagierte sich ca. 8 Jahre Frau Raija Huusko, Deutschlehrerin in Leppävirta, intensiv für alle Belange der Partnerschaft.
 
Matti Yrjänä, ebenfalls Deutschlehrer und bis zu seiner Versetzung nach Ostfinnland 2002 als langjähriger AK-Leiter in Leppävirta tätig, wurde, wie auch Raija Huusko, mit der Ehrenmedaille der Schwerter Städtepartnerschaftsgesellschaft ausgezeichnet. Zum 25jährigen Partnerschaftsjubiläum hat Frau Mexner einen Bildband über die Ereignisse der 25 Jahre zusammengestellt und beim offiziellen Besuch der offiziellen Vertreter der Stadt Schwerte in Leppävirta überreicht.
 
Die Jubiläumsurkunde zum 25jährigen Bestehen der Partnerschaft wurde beim Gegenbesuch in Schwerte 2017 unterzeichnet. Leider konnten 2020 die geplanten Veranstaltungen und Begegnungen in Schwerte und Leppävirta nicht stattfinden. Corona bedingt müssen auch die für 2021 geplanten Veranstaltungen ausfallen. Der Arbeitskreis hofft aber, dass zum Jahresende ein Konzert in Schwerte wieder möglich ist und für 2022 ein Begegnungsprogramm wieder durchgeführt werden kann.
 
Wir alle hoffen, dass das 30jährige Partnerschaftsjubiläum am 02. Februar 2022 wieder mit vielen Freunden gefeiert werden kann. Auch die Einweihung des neuen Leppävirta-Parks in Schwerte muss bis 2022 verschoben werden.

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Städtepartnerschaft mit Oulu

Sie war die Erste: 1968 wurde die Städtepartnerschaft mit Oulu besiegelt. Die Hafenstadt liegt hoch im finnischen Norden.

Sie kombiniert ein lebendiges Stadtzentrum mit großzügigen Grünanlagen. Ihre Fläche ist fünfmal größer als die Leverkusens. Sie hat jedoch nur drei Viertel der Einwohner. Oulu blickt auf eine mehr als 400jährige Geschichte zurück. Sie ist vom Meer, der Seefahrt und dem Teerhandel geprägt. Aus dieser Zeit stammen auch die schneeweißen Holzhäuschen im Zentrum.

Heute ist die Stadt das vitale Zentrum von Finnlands Norden. Sie hat sich einen Namen als Universitätsstadt und High Tech-Metropole gemacht, vor allem in der Kommunikationstechnologie.

Die Gäste sind begeistert von den finnischen Traditionen: Sauna, Lachssuppe und dem Juhannus-Fest zur Mittsommernacht. Jeden Sommer treffen sich in Oulu Fans zur Weltmeisterschaft der Luftgitarre. Der finnische Winter übt einen besonderen Reiz aus mit tief verschneiten Landschaften, mit Eisschwimmen und Nordlichtern.

Zwischen beiden Partnern gibt es eine Vielzahl von Reisen und Begegnungen. Besonders gefördert wird der Austausch von Jugendgruppen und Vereinen. Eine lange Tradition haben auch die Bürgerreisen der Deutsch-Finnischen-Gesellschaft. Viele Leverkusener konnten so unter fachkundiger Führung Land und Leute kennenlernen. Schwerpunkte der freundschaftlichen Beziehungen sind auch die Wirtschaftskontakte.

Im Jahr 2018 wurde das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit vielen ambitionierten und interessanten Veranstaltungen gefeiert

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Städtepartnerschaft mit Tampere

Das im Südwesten Finnlands gelegene Tampere, drittgrößte Stadt des Landes, war durch weltpolitische und wirtschaftliche Entwicklungen vor ähnliche Herausforderungen beim Wandel der städtischen Strukturen gestellt wie Essen. Diese vergleichbare Situation war es auch, durch die eine Zusammenarbeit nur sinnvoll und für beide Seiten gewinnbringend erschien. So kam es, dass Essen und Tampere 1960 ihre Städtepartnerschaft schlossen.

Tampere ist neben Finnlands Hauptstadt Helsinki das zweite kulturelle wie industrielle Zentrum des Landes und stellt mit einem internationalen Flughafen, zwei Häfen und einer direkten Autobahnverbindung nach Helsinki einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt dar. Die Stadt ist das pulsierende Herz des Wirtschaftsraums Pirkanmaa, welcher stark durch die Technologie-, Gummi-, Schuh- und Papierfabrikation geprägt ist.

Tamperes Strukturwandel begann mit dem Zerfall der Sowjetunion und dem Verlust wichtiger Handelskontakte. Die Notwendigkeit, sich neu zu orientieren, führte zur Entwicklung eines starken Bildungssektors inklusive dreier Universitäten und Hochschulen, die insgesamt über mehr als 17.000 Studierende verfügen. Zudem ist die Stadt ein erstklassiges touristisches Ziel. Historische Holzhäuser wechseln sich ab mit Jugendstilvillen, modernen Bauwerken und sakralen Bauten aus fast jeder Epoche und erschaffen ein beeindruckendes Stadtbild. Zahlreiche Museen, ein Freilufttheater und viele Parkanlagen runden das Bild einer Stadt ab, die den Strukturwandel erfolgreich gemeistert hat. Die zwei großen Seen und das endlose umliegende Grün schaffen eine landschaftliche Schönheit, die einen Besuch wert ist.

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